Das Jahr 524 nach dem Chaos

August im 524 Jahr n.d. Chaos

Eine schreckliche Tragödie hat sich zugetragen: unser König ist verschwunden und mit ihm einige der wichtigsten Männer und Frauen des Trawonischen Reiches.

Anfang dieses Jahres hatte König Dragan die Tradition des Reisekönigtums wiederaufleben lassen und war mit seinem Hofstaat zu einer fast einjährigen Reise durch die trawonischen Provinzen aufgebrochen. Dabei hat er das ganze Land bereist und sich die Sorgen und Nöte des trawonischen Volkes direkt angehört. Diese neue Volksnähe hat ihm überall einen freudigen Empfang bereitet und es wurde viel gutes über König Dragan berichtet.

In diesem Monat hat er den Zwillingshafen von Nalven erreicht und sein Lager einige Kilometer vor den Toren der Stadt aufschlagen lassen. Von hier aus wollte er einige Tage später nach Kermaron, die neue trawonische Provinz in den Südlanden, aufbrechen. Davor waren die Besichtigung des Zwillingshafens zusammen mit der Herzogin von Nalven Cecilia von Brunn geplant und es stand ein Besuch des in den letzten Jahren immer bekannter werdenden Sanatoriums der Hl. Scheenalazaar an. Über den Stifter des Sanatoriums, Johannes Ricke, wurde in den letzten Jahren schon des öfteren gesprochen und so hatte sich sein Ruf wohl auch bis an den Königshof herumgesprochen. Und hier gab es dann auch das letzte Lebenszeichen des königlichen Hofstaates, nämlich den Herold, der das eintreffen des Königs am Sanatorium für den darauffolgenden Tag ankündigte.

Im Laufe dieses Tages muss es wohl passiert sein. Der gesamte Hofstaat König Dragans I verschwand und hinterließ ein vollkommen leeres Lager, das aussah als hätten die Menschen einfach alles stehen und liegen gelassen und wären fortgegangen. Töpfe hingen kochte noch über dem Feuer, die Teller zum Abendessen gefüllt, überall am Boden liegende Kelche und Becher. Das Vieh, die Hunde und auch die Pferde waren alle noch da. Nur von den Menschen fehlte jede Spur. Aber das Seltsamste von allem war, dass alles von einer dünnen Schicht aus schwarz-goldenem Staub bedeckt war.

Nur eine einzige Person wurde von Prinzessin Magdalena, der Schwester des Königs, bei ihrer Ankunft an jenem Abend im Lager entdeckt: ein einzelner Soldat der Reichsgarde, bewusstlos und ohne äußere Wunden. Sie brachte ihn in das Sanatorium der Hl. Scheenalazaar und dort wird er seither behandelt. Bisher ist er nicht aufgewacht.

Eiligst herbeigerufene Magier der Akademie von Eglin haben herausfinden können, das es sich bei dem gefundenen Staub um Feenstaub handelt. Mehr ist bisher nicht bekannt.

September im 524 Jahr n.d. Chaos

 

Auch drei Wochen nach dem Verschwinden des Königs gibt es keine Neuigkeiten. Genauso gut kann es aber sein, dass man bisher noch nichts hat nach außen dringen lassen. Allerdings machen bereits viele Gerüchte die Runde: das es sich um eine Entführung durch Torog Nai handeln soll oder um einen Angriff der Dämonen Astafas oder gar eines Erzengels der Finsternis. Aber auch das einer der Fürsten Trawoniens einen Umsturz geplant hat ist nach einem Bier in so manch einer Taverne zu hören. Was wahr ist, wird sich erst herausstellen, wenn man den König gefunden hat oder man zumindest ein Lebenszeichen von ihm findet.

Die Amtsgeschäfte in Aquilda werden ab sofort vom Ratsamt unter der kommissarischen Leitung des Hohen Bannerherren, Graf Rasmus von Rothburg, weitergeführt. Für den Dezember wurde von ihm ein Reichstag einberufen, eine Versammlung der wichtigsten Adligen des Reiches.

Oktober im 524 Jahr n.d. Chaos

 

Weiterhin gibt es keine Neuigkeiten, was den König anbetrifft. Der Hohe Bannerherr hat seine Arbeit aufgenommen und begonnen die nötigen Vorbereitungen für den Reichstag zu treffen.

Ein anderes Gerücht hat sich nun aber als wahr herausgestellt. Johannes Ricke, der erfolgreiche Händler aus dem Zwillingshafen und der Stifter des Sanatoriums der Hl. Scheenalazaar ist ebenfalls verschwunden. Und das scheinbar nur einen Tag nach unserem geliebten König. Allerdings gibt es bisher keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang der Geschehnisse.

Da das Sanatorium bisher nur durch die großzügige finanzielle Unterstützung des Herrn Ricke sein wohltätiges Werk vollbringen konnte, ist nun Prinzessin Magdalena als neue Schirmherrin eingesprungen und wird dafür sorgen das die Behandlung der Armen und Kranken ohne Unterbrechung weitergehen kann.

November im 524 Jahr n.d.Chaos

 

Von den Wachtruppen des Einhornordens, die gerade auf der Feste Wachtenharg stationiert sind, wurde gemeldet, dass seit einigen Tagen mehrere Männer an der Kronenseuche leiden. Die Feste wurde bis auf weiteres abgeriegelt. Der Orden von Schwert und Kelch hat bereits Heiler aus der Akademie von Stinklbrunn in der Baronie Müller Thurgau angefordert. Die ist bereits der vierte Ausbruch der Seuche in diesem Jahr.

Dezember im 524 Jahr n.d. Chaos

 

Am 12. Dezember des Jahres 524 wurde in Jerda ein Reichstag abgehalten, auf dem die wichtigsten trawonischen Adeligen zusammentrafen um über die Zukunft des Reiches zu verhandeln. Hier ein Bericht eines Autors des Aquillonischen Herolds, der am Reichstag teilgenommen hat.

Bericht über den Ersten Reichstag im 524. Jahre unseres Herren Bahamuth, geschrieben von Heinrich Groebner aus Aquilda für den Aquillonischen Herold

Die Dächer der Kriegerakademie von Jerda sind bereits von leichtem Schnee bedeckt und der Himmel wird seine Schleusen voraussichtlich noch lange nicht wieder schließen an diesem 12. Tag im Dezember des Jahres 524. Großes wird sich hier heute ereignen nach den Schicksalstagen des vergangenen Sommers. Das Verschwinden des Königs hat eine klaffende Wunde in der trawonischen Gesellschaft hinterlassen, eine Wunde, die der Adel des Trawonischen Reiches hier zu schließen versuchen wird.

Und so beginnt dieser Tag ganz selbstverständlich mit einem Gottesdienst für unseren Herren Bahamuth, damit die Weisheit seines Lichtes diese Zusammenkunft segnen möge. Auf dem großen zentralen Platz der Kriegerakademie von Jerda, auf dem an anderen Tagen die Ausbilder und ihre Schüler exerzieren, wurde ein großer Altar errichtet und die Priester und Kleriker des Praeceptums selbst haben begonnen unserem Herren Bahamuth die Ehre zu erweisen.

Vom Orden von Schwert und Kelch Frater Kristian von Prahtanperk, vom Einhornorden Paladin Markus von der Wolfsspitze, vom Orden des Platindrachens Sistra Magdalena von Lichtenstreich, vom Orden der Gerechtigkeit Knight Andrew of Kharendor, von den Klerikern der Reinheit Katharina von Murach, von den Lanzen des Lichts Nicola Schweickhardt, vom Orden der Scheenalazaar Schwester Eleonore und von der Kirche Alexanders Ritter Sanders. Geleitet wird der Gottesdienst vom ehrenwerten Priester Lukas Häberlein, der dem kürzlich verstorbenen Raymond Godspeed als Lord Bishop von Falden erwählt wurde.

Gemeinsam mit dem Soldatenchor der Kriegerakademie von Jerda singen sie gerade das Laudate Bahamuth, während der Schnee die Dächer der eiligst errichteten Holztribünen langsam aber sicher vollständig bedeckt. Wie eine wollene Decke schwingt das Laudate durch die Luft und wärmt zumindest die Herzen der Gläubigen, die an diesem kalten Wintertag gekommen sind, um dem Einzug der Herzöge beizuwohnen.

Mehrere tausend Bürger säumen die große Marktstraße, die von der Stadt Kelreh am Südmeer ihren Ursprung hat und von dort an den Ausläufern des Drabol entlang zur Stadt Jerda verläuft und hier an der Akademie vorbeiführt. Mehrere hundert Menschen haben sich zusätzlich auch auf dem Exerzierplatz der Kriegerakademie versammelt, um dem großen Gottesdienst beizuwohnen und viele von ihnen harren trotz der Kälte schon seit den frühen Morgenstunden hier aus.

Der erste der Herzöge, der Gastgeber dieses Reichstages, steht schon bereit seine Gäste willkommen zu heissen. In seinen jungen Jahren war Herzog Alderon von Ehrenfeld selbst Absolvent der Kriegerakademie von Jerda und leistete bis zu seinem ausscheiden Dienst in der Leibgarde König Gunters. Er regiert Jerda mit strenger aber gerechter Hand seit dem Jahre 482 und man sieht ihm sein hohes Alter heute schon deutlich an. Begleitet wird er von seiner Tochter Alstrid von Ehrenfeld, die schon seit einiger Zeit ihrem Vater bei offiziellen Anlässen als Vertraute und Beraterin zur Seite steht. Gemeinsam stehen sie bereit den trawonischen Hochadel in Empfang zu nehmen und ihnen Plätze auf der Ehrentribüne zu weisen, vor der am späteren Tage eine Parade der Kriegerakademie abgehalten werden wird.

Etwas, das man nur in der Provinz Jerda findet, sind die vielen großen und kleinen Hammermühlen an den Flussufern der beiden größten Ströme, der Leusar und der Aitrach. Diese Mühlen verarbeiten die aus dem nahen Kelreh importierten Eisenerze und fertigen daraus den allseits beliebten Jerdaner Stahl. Die hohe Qualität des Stahls hat dafür gesorgt das sich eine Vielzahl der besten Rüst- und Waffenschmiede Trawoniens in Jerda angesiedelt haben. Das sich auch die beste und größte Kriegerakademie des Landes hier befindet, ist deswegen wohl wenig überraschend. Die Absolventen der Akademie stellen traditionell einen großen Teil des Offizierskorps der trawonischen Armee.

Nun aber richten sich die Blicke erstmals auf das Tor der Akademie, denn dort ist die Gesandtschaft der Herzogin Eloana von Karadon erschienen. Die Herrscherin der westlichsten Provinz des Reiches durchschreitet das Tor mit gesenktem Blick. Die Herzogin ist seit dem Tod ihres Mannes stets nur noch im klassischen Trauergewand Karadons zu sehen, einem hochgeschlossenen schwarzen Kleid mit einer weissen Haube und einem weissen Schleier vor dem Mund. Zur Seite stehen ihr Samovas von Karadon, ihr Sohn, mit seiner Gemahlin Liandra von Rosenburg.

Karadons öde Steppen werden allein vom Fluss Jarad in ein fruchtbares Anbaugebiet für Zitrusfrüchte, Oliven und Korkeichen verwandelt und auch das Meer teilt seine Schätze mit den Karadonern, in Form von Korallen, Perlen und den erlesensten Meeresfrüchten, die in ganz Trawonien hohe Preise erzielen.

Reich geworden ist Karadon allerdings durch etwas ganz anderes. Nämlich durch die karadonischen Schiffswerften, die in der Stadt Karadon selbst und in der an der Küste liegenden Grafschaft Rothenthurm beheimatet sind. Weit über die Grenzen des Reichs hinaus bekannt sind sie für ihre schnellen Brigantinen und mächtigen Fregatten, deren Bau durch die Einfuhr von exotischem Holz aus dem benachbarten Ronin erst ermöglicht wird.

Der von König Dragan beschlossene Ausbau der trawonischen Kriegsflotte vor einigen Jahren hatte einen großen Anteil am florieren der Wirtschaft in ganz Karadon und hat dem sonst so kargen Land einen nie gekannten Wohlstand gebracht. Dadurch wurde der Ausbau des Jarad zu einer Schiffbaren Verbindung nach Ronin finanziell erst möglich.

Das Großprojekt wurde vor nunmehr zehn Jahren begonnen und die offizielle Eröffnung wird im nächsten Jahr erwartet. Der direkte Handelsweg von Ronin zum Südmeer sollte zu einem starken Anstieg des Handels zwischen den beiden Provinzen führen und den Weg für Waren aus den Ländern westlich Trawoniens erleichtern.

Herzogin Eloana und ihre Familie werden nun auf der Ehrentribüne von Herzog Alderon empfangen und dann ist es bereits Zeit für die nächsten Gäste dieses Reichstages..
Das Herrscherhaus mit der kürzesten Anreise ist wohl das Haus der Herzogin Dolunay Haschina und ihrem Ehemann Herzog Herbald von Marenheim aus der nahen Stadt Kerdrabol.

Wer jemals in den letzten zehn Jahren die Provinz Kerdrabol bereist hat, kennt diese beiden Namen mit Sicherheit, standen Sie doch im Zentrum des Kerdraboler Erbfolge Streits.
Die langen Verhandlungen, die Graf Andron von Hilmenstein als Schlichter mit den Beiden abgehalten hat, haben am Ende Früchte getragen, aber nicht wie das von allen erwartet worden war. Durch die Heirat von Herbald und Dolunay, den Beiden mit dem größten Anspruch auf den Herzogstitel von Karadon, wurde der jahrelange Konflikt auf sehr überraschende Art beigelegt. Es darf gehofft werden, dass es auf Jahrzehnte keine Zweifel mehr an den Herrschaftsansprüchen der Familie Haschina-Marenheim in Kerdrabol geben wird.

Die Provinz Kerdrabol selbst ist weltbekannt für seine hochgewachsenen und flinken Rösser, die sich auch nicht vor einem Vergleich mit den Hengsten Tombriens verstecken müssen. Dies wird auch jedes Jahr aufs Neue beim Großen Karonrennen unter Beweis gestellt, dem bedeutendsten Pferderennen in ganz Trawonien, vielleicht sogar in den gesamten Mittellanden. Galten die tombrischen Hengste über viele Jahre hinweg als uneinholbar, so gewann die letzten drei Male hintereinander ein Hengst aus dem Gestüt der Familie von Starkenbach, in dessen Grafschaft am Rande des Karongebirges das Rennen traditionell sowohl beginnt als auch endet.

Wenn man über Kerdrabol spricht, muss man auch die Bevölkerungsminderheit der El-Kasher erwähnen. Diese ist in den letzten Jahren weiter gewachsen und findet, nach den anfänglichen Berührungsängsten der bisher eher traditionsbewussten Bürger Kerdrabols, immer größere Akzeptanz. Der verstorbene Herzog Ukraban ibn Haschina war einer der ersten El Kasher, die sich in Kerdrabol ansiedelten und seine Familie wurde noch von König Gunter geadelt, was damals für großen Unmut unter den anderen Adeligen Familien sorgte.

Heute gilt die Mode aus dem fernen El-Kash den Adeligen als schick und auch unter den Bürgern sieht man die für das warme Küstenklima bestens geeignete Kleidung immer öfter. Die Sprache El-Kashs wird neuerdings als Zeichen von Bildung angesehen und vor allem vom Adel gesprochen und den Kindern schon früh nahegebracht. Alles in allem sind sich die Menschen aus Kerdrabol und die Zugezogenen aus El-Kash, in der mittlerweile dritten Generation, sehr viel näher gekommen.

Das mag auch daran liegen, das sich am Rande der Drabolmarschen vor einigen Jahren eine andere neue Bevölkerungsgruppe niedergelassen hat: Flüchtlinge aus Hohenfluten. Diese sind zwar bei weitem nicht so zahlreich wie die Menschen aus El-Kash, aber sie sind sehr oft viel auffälliger. Mag sein, das die El-Kasher deswegen noch schneller als vollwertige Trawonier gesehen werden, da man nun eine neue Gruppe hat, gegen die man sich gemeinsam abgrenzen kann. Die Zeit wird es zeigen.

Sind die bisherigen Gesandtschaften stets mit einer kleinen Zahl an Beratern und Pagen angereist, so schickt die nächste bereits sechs Kinder mit Körben voller Rosenblätter vorne an, die sie auf dem verschneiten Weg verstreuen. Dahinter schreitet eine Marschkapelle, die, wie sich später herausstellte, die persönliche Hymne der Familie Banderas von Herzog Reginaldo III. spielt. Dieser selbst wird von vier kräftigen Männern in einer bunt bemalten und mit Gold verzierten Sänfte durch die Tore der Kriegerakademie getragen und spätestens jetzt ist jedem der hier Anwesenden klar, wer wohl der reichste Herzog des Landes ist oder sich zumindest dafür hält.

Herzog Reginaldo Banderas III., der Edle, Mächtige und Prächtige von Kelreh inszeniert seine Ankunft mit militärischer Genauigkeit. Dafür ist er bekannt. Und dafür, das er sich mit Zahlen auskennt, denn eines seiner wenigen “Steckenpferde” ist die Buchhaltung seiner Unternehmungen. Er besitzt Anteile an so ziemlich allem, was in der Stadt Kelreh produziert, gehandelt oder konsumiert wird und ist Schätzungen zu Folge auch wirklich der reichste Mann Trawoniens.

Die Provinz Kelreh ist reich an Bodenschätzen, es werden neben Kohle und anderen Erzen auch in einer Mine in der Grafschaft Goldgrund Diamanten geschürft. Die dichten Wälder bieten einen fast unerschöpflichen Nachschub an Holzstämmen, sei es für den Schiffsbau, den Hausbau oder den Möbelbau.

Durch seine Lage an den langsam fließenden Armen des Drabols, ist die Stadt Kelreh in der perfekten Position, dem Trawonischen Handel seinen Stempel aufzudrücken und so verwundert es nicht, das es den Bewohnern Kelrehs wirtschaftlich durchwegs sehr gut geht. Dem Vorbild ihres Herzogs folgend, haben sie auch mit dem Handel von Anteilsscheinen begonnen, um sich durch Investitionen noch etwas dazu zu verdienen.

Nachdem der König vor nunmehr fünfzehn Jahren den Bau einer Kriegsflotte angeordnet hat, wurde östlich der Stadt Kelreh, in der Baronie Greifenklamm der Familie Pugio, mit dem Bau einer neuen Kriegswerft begonnen. Deren Dimensionen sollten andere Werften an der Südküste Trawoniens in den Schatten stellen, doch hat sich die Fertigstellung seither immer wieder verzögert. Es gibt bereits Stimmen, die sagen, der Herzog hätte sich mit dieser Investition erstmals verkalkuliert, denn nun, da der König verschwunden sei, werde wohl auch die Nachfrage nach Kriegsschiffen wieder sinken.

Der Reichtum Kelrehs und des Herzogs selbst wird aber auch noch vom Handel des Zwillingshafens der Stadt Nalven bedroht. Die Herzogin von Nalven, Cecilia von Brunn, hat im Gegenzug für ihre Finanzierung und den Transport von Siedlern in die Südlande ein exklusives Handelsabkommen mit der dort neu gegründeten Provinz Kermaron abgeschlossen, deren gesamtes Volumen vollkommen an Kelreh vorbei gehandelt werden wird.

Hier vor Ort müht sich Herzog Reginaldo III. sichtlich dabei, seine Sänfte zu verlassen und zu verhindern, dass ihm dabei nicht seine Puderperücke vom Haupt rutscht. Bahamuth sei Dank verläuft aber alles ohne Zwischenfall und die Marschkapelle gesellt sich nun zum Chor der Kriegerakademie und von jetzt an wird das Laudate Bahamuth von einem Orchester begleitet. Und das zugegebenermaßen sehr schön!

Während die Augen der Zuschauer noch auf der Opulenz Herzog Reginaldos III. ruhen, kommt ein eher unauffälliger Gast durch das Tor, doch dürfte sein politischer Einfluß, den von Herzog Reginaldo bei weitem übertreffen. Herzog Aramäus vom Blutenden Stein ist der erfahrenste und damit hinter den Kulissen auch der einflußreichste der Herzöge und ein Platz im neu berufenen Kronrat dürfte ihm schon von vorneherein sicher sein.

Als Herzog von Rathon herrscht er über eine der ärmeren Provinzen Trawoniens, arm an Bodenschätzen und für die Landwirtschaft ungeeignet, sind die wichtigsten natürlichen Handelsgüter Granit, Holz und Holzkohle. Trotz allem ist Rathon für einige hochwertige Waren bekannt, darunter seine exquisiten Jagdarmbrüste der fürstlich privilegierten Armbrust Manufaktur, seine Rathoner Bogenbauer und sein in Trawonien einzigartigen Waldglashütten.

Politisch hat der in Rathon ansässige Orden des Einhorns in den letzten 20 Jahren stark an Einfluß verloren, seit deren Führungsriege bei einer Expedition nach Kerfrek getötet wurde. Heute ist er nur noch ein Schatten seiner selbst, was auch an den immer unterschwellig vorhandenen Spannungen mit Herzog Aramäus gelegen haben dürfte.

Nachdem wir bereits Nalven angesprochen haben, ist es auch die Herzogin Cecilia von Brunn die nun das Tor durchschreitet. Sie reist allerdings nicht allein, sondern gemeinsam mit Herzog Leomar II von Hohenrechenberg, dem Herzog von Ridan. Dies soll ganz offensichtlich die neue und besondere Freundschaft der beiden Herrschaftshäuser und der Provinzen Nalven und Ridan zueinander bekräftigen.

Während des Ersten Kerarwed Krieges im Jahr 502 zahlten die Truppen aus Nalven den höchsten Blutzoll aller trawonischen Provinzen und das Ridaner Herzogshaus spendete einen großen Teil des Geldes um die Familien der Gefallenen des Krieges in Nalven zu unterstützen. Durch die Großzügigkeit Herzog Leomars I verbesserten sich die Beziehungen der Bürger der beiden Provinzen stark und ließen lange Jahre der Konkurrenz und Abneigung hinter sich.

Der junge Herzog Leomar II ist gerade einmal 14 Jahre alt, deswegen wird er heute von seiner Mutter begleitet, der Fürstin von Ri’Dhane, Migrane de Uhlan von Hohenrechenberg. Migrane stammt aus dem altehrwürdigen Geschlecht der de Uhlans, die früher auch schon die Herzöge Ridans gestellt haben. Mit der Hochzeit mit Leomars Vater, Leomar I von Hohenrechenberg hat sie ihre Familie wieder zum Teil der Herzogsfamilie gemacht.

Die Provinz Nalven ist nicht sehr fruchtbar, sie lebt von der Viehzucht und dem Fischfang. Doch die Stadt Nalven mit seinem Zwillingshafen am Kristallmeer macht die fehlenden Handelslwaren mehr als wett. Der Handelshafen konkurriert seit jeher mit der Hafenstadt Kelreh und konnte sich gerade in den letzten 10 Jahren immer mehr behaupten.

Dies ist zu einem großen Teil dem Geschick von Graf Amaris von Altstätten zu verdanken, der mit der Krone einen exklusiven Handelsvertrag abschließen konnte. Alle Waren, die nach Trawonien aus dem neuen Protektorat Kermaron eingeführt werden, dürfen ausschließlich über den Zwillingshafen importiert werden.

Der Zwillingshafen wird so genannt, weil er aus einem zivilen Handelshafen und einem Militärhafen besteht. Dieser ist auch der Heimatstützpunkt der trawonischen Hochseeflotte und der Nalvener Seegarde, einem Regiment der trawonischen Seestreitkräfte.

Ridan ist im Gegensatz zu Nalven nicht so sehr auf den Handel angewiesen, sondern produziert selbst hochwertige Waren, wie erlesene Gläser, Bernstein- und Walbeinschnitzereien und ist weithin bekannt für die Herstellung der feinsten Seiden- und Brokatstoffe. Diese sind in ganz Trawonien begehrt und werden darüber hinaus in die gesamten Mittellande exportiert.

Nach dem Ende des ersten Kerarwed Krieg vor über 20 Jahren wurden in Ridan die meisten Kinder im Schnitt aller trawonischen Provinzen geboren. Das mag daran liegen, dass viele der aus dem Kerarwed Befreiten, junge Männer waren, die in Ridan ein neues Leben begonnen haben.

Jetzt durchschreitet einer der jüngeren Herzöge die Tore der Kriegerakademie der aber zugleich auch als der Älteste gelten kann. Seit seiner Rückkehr wird die Provinz Falden wieder von einem Herzog regiert, genauer, von Herzog Heinrich von der Ostmark. Als ein Nachfahre König Frodick Kalderz, dem König des Nordtrawonischen Reiches, ist Heinrich von der Ostmark vor fast 120 Jahren unter selbst heute noch mysteriösen Umständen in der Nähe des Düsterbrooks verschwunden und erst im Jahre 504 zurückgekehrt. Seither ist er einer der volksnähsten und beliebtesten Adeligen Trawoniens und hat die Provinz Falden wieder in ein Herzogtum verwandelt, das einzig der Krone verpflichtet ist. Man darf gespannt sein, ob es ihm gelingt, auch die Großherzogswürde, die historisch schon immer in den Händen derer von Stauffenberg gelegen hatte, zu übernehmen.

Falden hat unter der Führung Herzog Heinrichs zu alten Stärke auf der Politikbühne gefunden und auch wirtschaftlich läuft es in vielen Bereichen ganz ausgezeichnet für die Grenzprovinz. Durch sein Nähe zum Hexenkessel-Gebirge im Norden, gibt es in Falden viele Eisenminen und so ist die Metallverarbeitung und die daraus folgende Waffenmanufaktur das Hauptstandbein der faldener Wirtschaft.

Der Orden der Gerechtigkeit tritt zwar jenseits der Grenzen Faldens nur selten in Erscheinung, doch ist er ein integraler Bestandteil der Provinz Falden. Die gut befestigten Grenzfestungen des Ordens am Ufer des Arwed, die das Reich seit Jahrhunderten vor der Bedrohung aus dem Dunklen Reich und immer mal wieder vor den Orkstämmen aus Kerfrek schützen, sind integraler Bestandteil der trawonischen Landesverteidigung und als solches auch ein fester Teil der Ausbildung, die ein Trawonier im Laufe seines Militärdienstes durchläuft. Der Erste Ritter des Ordens ist Steven Westchester, Graf von Kharendor und steht dem Herzog als Vertreter und Stimme des Ordens zur Seite.

Zu beklagen ist der Tod des Lord Bishop von Falden Raymond Godspeed im vergangenen Jahr, der für eine lange Zeit dem Praeceptum in Aquilda vorgestanden hatte. Als sein Nachfolger wurde von der Priesterschaft Trawoniens der Wanderpriester Lukas Häberlein gewählt. Häberlein kommt ursprünglich aus der Provinz Rathon, aber er hat die letzten fünfzehn Jahre seit seiner Priesterweihe damit verbracht, sich um die Sorgen und Nöte der Menschen zu kümmern, die an Orten ohne eigenen Priester leben.

Der Gewinner der letztjährigen Faldener Schwertspiele war übrigens ein fahrender Ritter, ein junger Mann von nur 18 Lenzen namens Meynard Kroiyt, der sich in der Trawonischen Königsdisziplin, dem Kampf mit Schwert und Schild, gegen alle Herausforderer durchsetzen konnte.

Der nächste Gast ist eine wirkliche Überraschung. Der Graf Matthias von Fichtenwald wird auf dem Reichstag den Bergherrn der Zwerge, Darim Sturmfaust, vertreten. Es ist sein erster Ausflug auf die große Politikbühne und im Vorfeld war spekuliert worden, wen der Bergherr für sich sprechen lassen würde oder ob er sogar selbst nach Jerda reisen würde.

Die Provinz Kalen ist im Norden bekanntermaßen äußerst gebirgig und dort, in den für Menschen nahezu unbegehbaren Gipfeln, sind die Zwerge Trawoniens ansässig. Sie sind über die Landesgrenzen hinaus für ihre Schmiedearbeiten bekannt und mit den Minen in ihren an Erzen und Metallen reichen Bergen haben sie schon so manches Gold verdient.

Aber auch fortschrittliche Waren kommen aus Kalen, wie Monokel und anderes geschliffenes Glas, das so manchem ein große Hilfe für seine schwachen Augen ist. Mancher mag sagen, in Kalen sei nicht besonders viel los, denn die Zwerge gehen ihrem Leben größtenteils außerhalb den Augen der Menschen nach und die Menschen sind ruhig und besonnen.

Und das mag einst auch gestimmt haben, doch seit dem Jahre 508 gibt es neue Bürger in der Provinz. In der Grafschaft Westernis haben sich Flüchtlinge aus dem fernen Land Lyortis niedergelassen und den Reichsfreien Markt Neu Lyortis gegründet. Mit dem Segen des Bergherren sind sie nun trawonische Bürger, die sich durch ihre Disziplin in der Armee und ihre offene Art einen Platz in Trawonien erarbeitet haben.

Die Zwerge verlassen ihre Berge nur äußerst selten und dann auch nicht sehr gerne, deswegen wurde Graf Matthias von Fichtenwald als ihre Vertretung geschickt. Fichtenwald liegt an der direkten Handelsstraße von Mortem nach Aquilda und ist als solches eine der wichtigsten Adern des Handels in Trawoniens. Man wird sehen, welche Aufgabe der Bergherr seinem Grafen mit auf den Weg gegeben hat.

Ein weiterer selten gesehener Gast in Jerda, ist die nun eintreffende Gesandtschaft. Die Tara Yetrai Ai Aikasun Ni Sapratam verlässt ihre Heimat Ra´kahal so gut wie nie, aber dem Ruf des Reichstages konnte auch sie nicht widerstehen. Die Provinz Ra`kahal liegt im Norden Trawoniens und kann nur durch die sogenannte Flusspforte betreten werden, die durch seinen geheiligten Boden das Land vor unheiligen Wesen schützt. Nach der Besatzung der Provinz durch die Dunklen Horden und der Ermordung aller Männer, wurde das Land zu einem Matriarchat, das bis heute von der Kultur der sogenannten Amazonen geprägt. Auch wenn sich das Leben in Ra`kahal von dem im restlichen Trawonien heute nicht mehr allzu sehr unterscheidet, so sind die Amazonen mit ihren Festungen Katafygio und Felssturm noch immer die politisch bestimmenden Kräfte.

Auch wenn Ra`kahal offiziell zu Trawonien gehört, findet nur ein rudimentärer Handel und gesellschaftlicher Austausch mit den restlichen Provinzen des Reiches statt. Die Amazonen sind für ihre Vieh und Pferdezucht Landesweit bekannt und gelten wirtschaftlich als autark. Das die Tara heute persönlich erschienen ist, hatte man sie doch seit der Krönung Tarejun Khareneis nicht mehr außerhalb Ra´kahals angetroffen, ist eine weiterer Beweis für die Wichtigkeit dieses Reichstages.

Obschon man ja nicht über das Alter von Frauen sprechen soll, muss ich allerdings der Vollständigkeit halber anmerken, das sie ihre besten Jahre schon seit einiger Zeit hinter sich gelassen hat. Es wird interessant sein zu sehen, welchen Nachfolger sie aus den Reihen ihrer Amazonen erwählen wird.

Aus den Wäldern Amatyrills ist nun ein mir unbekannter Elf erschienen, seiner Kleidung nach zu schließen, ist er ein Heru des Hauses der Magie. Er wird begleitet von Graf Wilhelm von Sternberg, der als ranghöchster Adeliger die Provinz Eglin vertritt. Die Provinzen Eglin und Amaytrill stehen sich historisch sehr nahe und so war das gemeinsame Erscheinen erwartet worden.

Aus Amatyrill gibt es nur wenig Neues zu berichten, haben sich die Elfen doch seit der Krönung Dragans weitgehend aus der Politik des Reiches zurückgezogen. Offiziell repräsentiert immer noch Herzog Eric die Provinz Amatyrill, aber auch er hat seit längerem die Wälder seiner Heimat nicht mehr verlassen. Trotz der selbst gewählten Isolierung der Elfen vom Rest des trawonischen Reiches, wird in der Handelsstadt Tir Caleth weiterhin ein reger Handel betrieben.

Eglin steht seit vielen Jahrhunderten unter dem Protektorat Amatyrills und wird deswegen als einzige Provinz nicht von einem eigenen Herzog regiert. Das liegt auch daran, das es in Eglin zwei Freie Reichsgebiete gibt, die nicht direkt dem königlichen Lehnseid verpflichtet sind.

Novatian im Norden ist ein halbautonomes Gebiet, das dem Orden des Leuchtenden Pfad untersteht, dann im Zentrum die Stadt Eglin mit seiner weltweit berühmten Akademie und den Weißen Lanzen, die direkt dem König untersteht und im Süden die Besitzungen des Mondordens, der seine Ländereien ebenfalls als halbautonomes Gebiet verwaltet. An der Politik des Reiches beteiligen sich die beiden Orden meist nicht, auch heute haben sie keine Vertreter entsandt.

Wirtschaftlich ist Eglin für seine Rohstoffexporte bekannt. Holz aus den Wäldern, Spargel Hafer und Gerste werden auf den wenigen kleinen Feldern geerntet. Das bekannteste Gut ist allerdings der Honig, der schon jahrhundertelang in den besten Imkereien des Landes hergestellt wird.

Der nächste Adelige, der nun durch das Tor schreitet, hatte mit seiner Ernennung zum Truchseß, vor einigen Jahren, sicher nicht gerechnet. Der Ritter Konrad von Egging aus der Baronie Netghen in Aquilda wurde von König Dragan selbst ausgewählt um die Provinz Terwan als Truchseß zu verwalten.

Nachdem die Familie von Staufenberg in den Augen König Dragans in Ungnade gefallen war und Herzog Roman von Staufenberg seine Titel im Jahre 513 niedergelegt und das Land verlassen hat, wurde erstmals in der Geschichte Terwans keiner aus der Familie Staufenberg zum Herzog berufen.

Seither haben die terwanschen Grafenfamilien Kornten, Ferdonsberg und Armag versucht sich beim König für eine Berufung zum Herzog zu bemühen, bisher ohne Erfolg. Und natürlich ist auch der Orden Achenars nicht untätig und ist bestrebt sein Ansehen reinzuwaschen und die unschönen Geschehnisse der Vergangenheit vergessen zu machen.

Terwan ist schon immer die Kornkammer Trawoniens gewesen und auch heute noch sind
es die Weizenfelder die die terwaner Landschaft am meisten prägen. In der Nähe der Burg Marschen, aber noch im Gebiet des Sumpfes haben sich nach dem Untergang von Hohenfluten einige seiner ehemaligen Bewohner niedergelassen, die nicht willens waren den Sumpf vollends hinter sich zu lassen. Während viele Familien Hohenflutens einen Neuanfang in den Drabolmarschen Kerdrabols begonnen haben, leben einige hartgesottene Hohenflutener noch heute in windigen Holzhütten tief im immerfeuchten Sumpf.

Auf dem Rittergut Dornberg werden seit vielen Jahren die beliebten Pompfball- meisterschaften ausgetragen, die sich im ganzen Land größter Beliebtheit erfreuen.

Und zu guter Letzt ist nun der unbestritten einflussreichste Mann Trawoniens in Jerda eingetroffen. Der Hohe Bannerherr von Aquilda, Graf von Rothburg, Lordprotektor von Xanadien, Symburn, Kermaron und dem Kerawed, Rasmus von Rothburg.

Nach der Königskrönung im Jahre 507 wurde Aquilda unter die direkte Herrschaft König Dragans gestellt. Robert de Amberville, der damalige Hohe Bannerherr verstarb kurz darauf.
Nachdem Henri, der Sohn Roberts damals erst zehn Jahre alt gewesen ist, wurde der Posten des Hohen Bannerherren seit langer Zeit zum ersten Mal nicht an einen de Amberville übergeben sondern an den Grafen Rasmus von Rothburg.

Rasmus wurde im Jahre 480 geboren und genoss danach eine Ausbildung in der Universität von Eglin und einer Militärausbildung in der Akademie von Jerda. Er war maßgeblich an den Planungen des ersten Kerawed Krieges beteiligt und war lange Zeit im militärischen Beraterstab des damaligen Kronrats. Nach dem Tod seines Vaters zog er sich aus dem Militärdienst zurück und führte, bevor ihn Dragan zum Hohen Bannerherren berief, die Grafschaft seiner Familie. Als Hoher Bannerherr ist ihm ein Sitz im Kronrat sicher, wobei er das sicher nicht erwartet hat, als er die Nachfolge seines Vaters antrat.

Die Kronprovinz von Aquilda ist Sitz des größten und auch ältesten Orden Trawoniens, dem Orden von Schwert und Kelch, der in der Grafschaft Prahtanperk ihre gleichnamige Hauptfeste hat. Im Gegensatz zu anderen in Trawonien ansässigen Orden, ist Schwert und Kelch eine eigene Größe in der Politik, ist der Orden doch Herr über eine Vielzahl an Lehen in Aquilda und auch anderen Provinzen.

Die Stadt Aquilda ist das schlagende Herz der Kultur in Trawonien und beheimatet neben der Feste Königswacht, der Akademie der Künste mit der umfangreichsten Bibliothek des Landes auch den bedeutendsten Markt für Waren aller Art. Hier findet man alles, auch manches von dem man noch gar nicht wusste das man es sucht!

Vor kurzem hat sich das Land Symburn wieder unter den Schutz des Trawonischen Reiches begeben, da die die Bedrohung durch Torog Nai in den letzten Jahren weiter zugenommen hat. Symburn war früher Teil des Landes Xanadien, das schon lange Zeit ein Protektorat Trawoniens ist.

Die Provinz Kerarwed ist nach der Rückeroberung nicht mehr dasselbe Land, dass es vor dem Krieg war. Zusätzlich zu den Zerstörungen und Verwüstungen durch die Truppen Torog Nais sind die lichten Teile der Natur und auch der Orte aus dem Kerarwed verschwunden. Auch die Menschen, die nicht vorher geflohen waren, verschwanden. Wie genau das passiert ist, kann bis heute keiner sagen, nur dass das Land, die Natur und die Menschen in den Nordlandclan Landen wieder aufgetaucht sind.

Was in Kerarwed heute noch zu finden ist, sind die Überreste der von den Dunklen verdorbenen Städte und Außenposten. Es wird noch Jahrhunderte dauern, diese alle zu reinigen und vermutlich noch länger, bis sich dort wieder Menschen ansiedeln werden, die nicht für die Landesverteidigung dorthin beordert wurden. Die Natur braucht glücklicherweise nicht so lange und so sprießen zumindest die Pflanzen und auch die Tiere kehren zurück.

Während das Augenmerk der Armee auf dem Wiederaufbau und Neubau von Grenzfesten liegt, so ist im westlichen Teil, dort wo sich früher der Arden befand, heute ein perfekter Platz für den Weizenanbau. Hieß das Gebiet früher Ebene der Steine, sind diese nun verschwunden und hinterließen ein fruchtbares Land.

Jetzt, nachdem sich der trawonische Hochadel versammelt und seine Plätze auf der Ehrentribüne eingenommen hat, beginnt der eigentliche Gottesdienst zu Ehren unseres Herren Bahamuth. Die Priesterschaft lässt das Laudate langsam ausklingen und fährt mit dem rituellen entzünden der Aspektkerzen fort, die den Erzengeln Bahamuths gewidmet sind. Anschließend wird das Weihwasser gesegnet und die Priester und Kleriker gehen durch die Reihen der Gäste um den Segen Bahamuths zu verteilen. Dies dauert eine ganze Weile, währenddessen der Akademie Chor und die Marschkapelle einige Lieder spielen. Zum Abschluß gibt es noch eine Lesung aus dem Vermächtnis Bahamuths und einen Appell von Lukas Häberlein, “nur gemeinsam kann man erfolgreich in eine ungewisse Zukunft schreiten.”

Während die hohen Herren in das innere der Akademie gebeten werden, ist für das angereiste Volk die Vorstellung beendet. Die Menschen machen sich auf den Weg nach Hause und so leert sich der Hof der Akademie langsam aber stetig. Aber in einigen Tagen werden sie sicher wieder hier sein, wenn das Ergebnis des Reichstages verkündet wird.

Erlaß des Reichstages:

Meine Schwestern und Brüder im Licht,

leider sind die Gerüchte, die nun schon seit mehreren Wochen die Runde in unserer Heimat Trawonien machen, wahr: Unser geliebter Monarch, König Dragan I ist verschollen und alle Versuche seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen sind bisher gescheitert.

Dies lässt für uns nur einen Schluss zu: Die Feinde des Reiches haben sich verschworen um dem König und dem gesamten Reich Schaden zuzufügen. Vor diesem Hintergrund ist zu befürchten, dass ein weiterer Angriff auf unsere Heimat unmittelbar bevorsteht.

In dieser Stunde müssen wir als Patrioten zusammen stehen und unseren Gegnern stolz die Stirn bieten! Daher rufen wir die Vertreter aller Stände des Reiches auf sich zu Nandurs Erkenntnis zu einem generellen Reichstag an der Akademie zu Jerda einzufinden.

Gemeinsam wollen wir beraten, wie wir der nahenden Dunkelheit entgegen treten wollen.

Suchet einander
haltet einander
steht einander bei
und nichts wird uns je wieder in die Dunkelheit reißen

Diese Hohen Herren und Damen werden als Großfürsten die Belange ihrer Provinzen im Kronrat vertreten und die Geschicke des Trawonischen Reiches lenken und verwalten, bis zu dem Tag, an dem wir unseren geliebten König wieder unter uns begrüßen können:

Für Aquilda, Lordprotektor von Xanadien, Symburn, Kerawed und Kermaron, der Hohe Bannerherr Graf Rasmus von Rothenburg
Für Rathon, Kalen und Ra´kahal, Herzog Aramäus vom Blutenden Stein zu Rathon
Für Terwan und Falden, Fürst Henry of Estmarch
Für Eglin, Amatyrill und Karadon, Fürst Eric, Gilliath im Haus Pein
Für Kerdrabol, Jerda und Kelreh, Herzog Reginaldo III, der Edle, Mächtige und Prächtige
Für Nalven und Ridan, Fürstin von Ri’Dhane, Migrane de Uhlan von Hohenrechenberg in Vertretung ihres Sohnes Leomar II

Gegeben am 12.12.524, dem Tag des Gelübdes von Ranthor

Unterzeichnet von den Trawonischen Herzögen und anderen Provinzfürsten:
Für Rathon: Herzog Aramäus vom Blutenden Stein
Für Karadon: Herzogin Eloana von Karadon
Für Eglin: Graf Wilhelm von Sternberg
Für Jerda: Herzog Alderon von Ehrenfeld
Für Kalen: Herzog Darim Sturmfaust, Bergherr der Zwerge
Für Kelreh: Herzog Reginaldo III, der Edle, Mächtige und Prächtige
Für Ridan: Herzog Leomar II von Hohenrechenberg
Für Nalven: Herzogin Cecilia von Brunn
Für Ra`kahal: Tara Yetrai Ai Aikasun Ni Sapratam
Für Kerdrabol: Herzogin Dolunay Haschina
Für Terwan: Truchsess Konrad von Egging
Für Kermaron: Graf Amaris von Altstätten
Für Falden: Herzog Heinrich von der Ostmark
Für Amaytyrill: Tariel aus dem Haus der Magie
Für Aquilda und Kerawed: Graf Rasmus von Rothburg
Für Xanadien: Graf Rainer von Hohenberg
Für Symburn: Graf Johann von Waldenburg
Für Ronin: Graf Criag Rechmarnock

Unterzeichnet von den Mitgliedern des Praeceptums:
Vom Orden von Schwert und Kelch: Frater Kristian von Prahtanperk
Vom Orden des Einhorns: Paladin Markus von der Wolfsspitze
Vom Orden des Platindrachens: Sistra Magdalena von Lichtenstreich
Vom Orden der Gerechtigkeit: Knight Andrew of Kharendor
Von den Klerikern der Reinheit: Sistra Katharina von Murach
Von den Lanzen des Lichts: Schwester Nicola Schweickhardt
Vom Orden Scheenalazaars: Schwester Eleonore
Von der Kirche Alexanders: Ritter Sanders
Von der Thelok Kirche: Lord Bishop Aldanaar von Thelok
Lord Bishop von Falden: Lukas Häberlein, Vorsteher des Praeceptums

Unterzeichnet von den Ordensvorstehern:
Vom Orden von Schwert und Kelch: Mater Sigrun und Pater Anselm, Großmeister
Vom Orden des Einhorns: Sandro aus dem Albengrund, Großmeister
Vom Orden des Platindrachens: Pater Nandus, Großmeister
Vom Orden der Gerechtigkeit: Sir Raimon von Avendor, Hochmeister
Vom Orden der Kleriker der Reinheit: Mater Isolde von den Grünen
Von den Lanzen des Lichts: Mater Ramona von Eglin
Vom Orden Scheenalazaars: Pater Cornelius
Von der Kirche Alexanders: Ritter Sanders
Vom Orden Achenars: Franziskus von Lyriels Trutz, Paladin
Vom Orden des Leuchtenden Pfads: Reinhard von Novatian, Großmeister
Vom Mondorden: Simon aus dem Mondsee, Großmeister