Meldung des zweiten, dritten und vierten Banners des Odem Bahamuths aus dem Kriegsgebiet in den Nordlandclans
Werter Rittmeister Hylberd von Daisnach,
mit eurer Erlaubnis übersende ich dieses Schreiben auch an die hochgeschätzte Heerleitung, den Thane Thunar Graupelz und die Kommandanten der Freiheitsarmee.
Wieder einmal habe ich die hochheilige Aufgabe von denen zu berichten, die nun in der goldenen Stadt weilen dürfen. Sie fielen an der Schwarzflutfurt und beim Anmarsch auf ebenjene. Nur Einzelne von Ihnen konnten dem Angesicht des schwarzhauerigen Feindes nicht standhalten. Diese erhielten ihre gerechte Strafe.
Aber ich will am Anfang beginnen.
Von einem Boten erhielten wir eines Nachmittags die Nachricht, dass der Feind die Graupelze, eine Sippe in Galthron, einem Landesteil der Nordlandclans, in riesiger Zahl angreifen werden würde. Ein mächtiges Schwarzorkheer war gesichtet worden und so wurden Mann und Maus gestriegelt, gebügelt und in Eilmarschbereitschaft gesetzt.
Man gab der Reiterei eine Stunde um abmarschbereit zu sein und den direkten Befehl mit auf den Weg, mit jeweils nur fünf Stunden Rast nach Norden zu eilen. Dort sollten sie dem Thane der Graupelze Entsatz und Hilfe bei seinem Vorhaben sein und versuchen den Feind durch Störangriffe aufzuhalten bis das Hauptheer der Freiheitsarmee eintrifft. Die restlichen Legionäre des Odem Bahamuths erhielten den Marschbefehl für in vier Stunden. Dies konnten wir auch einhalten.
Wie ich erfahren habe, sammelte sich die Reiterei, mit den verbündeten Truppen, unter anderem den Husaren Battiwas, den Panzereitern Kilghards, sowie Einheiten aus dem Krähenclan, ebenso sah man die Banner der Ritter der Flamme an ihrer Seite. Es wurde das Kriegshorn als Sturmsignal vereinbart. Durch einen Talkessel hindurch, an der Seite so vieler aufrechter Streiter des Lichts, ritten sie zum Entsatz der eingeschlossenen galthronischen Reiterei.
Als das Sturmsignal kam, ritten sie nicht mehr im Galopp sondern in schnellem Sturmritt um als erste auf den Feind zu prallen. Deutlich hörte man das Laudate Bahamuth übers Feld wehen, als die unseren ihre Pferde immer weiter vorantrieben um den dunklen Feind das Lichte Bahamuths erkennen zu lassen. Leider waren die Husaren Battiwas schneller und so wurde später ein Fass guten lyortischen Apfelweines an die Husaren fällig.
Beim Durchbruch und dem folgenden Gefecht fielen vom Odem Bahamuths: Gernholm der Achtfingrige, Sigrun Federer, Konrad Bergweißler, Ansgar Freudenmair, Eslbeth Katzenwürger, gepfählt von orkischen Lanzenträgern und der orkischen Reiterei. Sie hatten gemeinsam den Rückzug der Unseren und der Verbündeten gedeckt. Während sich alle zurück zogen, setzten Sie nochmal zu einem Sturm an, um ein Nest Bogenschützen und wartender Orkreiterei abzulenken, die unseren Truppen in die Flanke fallen wollten.
Während der folgenden Tage wurde immer wieder störenderweise auf den Feind eingewirkt, so sollte dieser nicht ruhen können, wenn der Herr Bahamuth sein wachsames Auge auf dieser Welt ruhen lässt. Hierbei wurde einzig der Legionär Sepp Kranzleger schwer verletzt. Er nahm einen Kriegspfeil direkt mit der Schulter.
Inzwischen waren die restlichen Truppen des Odem an der Schwarzflutfurt eingetroffen und die Schanzer begannen ihr Tagwerk mit den verbündeten Einheiten um die Furt so unpassierbar wie möglich zu machen.
Es gab leider ein Disziplinarvergehen, wegen versuchten Einsatzes von dunkler Taktik. Der Legionär erhielt 20 Stockhiebe auf den Rücken und meldete sich danach freiwillig zur Verteidigung der Schanzung, genauer, des Fallenwerks. Legionär Ernfried das Wiesel hat sowohl die Bestrafung wie auch die Verteidigung überlebt. Man berichtete mir später, er habe sich nicht von seiner Postition entfernt, als die Schwarzorks das Fallenwerk passieren wollten.
Am Abend nach Fertigstellung der Schanzung kam das restlliche Reiterheer an und es war trotz der ihnen ansehbaren Strapazen noch immer eine wahrhafte Schau. Möge Bahamuth mein Zeuge sein, fast bis zum Horizont erstreckten sich die unsren und was für schöne, wenn auch stark erschöpfte Tiere waren dabei! Dieser Anblick inspirierte mich, davon später ein Bild zu malen für die Halle der Erinnerungen auf der Feste Felsenklamm.
Später, bei der Aufrüstung, erhielten wir den Auftrag, mit einigen Einheiten der Galthroner, uns zu Fuß in einem dichten Wald im Westen zu verbergen und auf das vereinbarte Zeichen zum Eingreifen zu warten.
Die Schlacht begann zu toben, zu wogen und schreckliche Wesen aus der Finsternis selbst wurden dort ausgespien und auf die lichten Verteidiger gehetzt. Oger so groß wie Häuser mit Baumstämmen als Waffen. Man gab ihnen Menschen zu fressen, bevor man sie dorthin schickte. Das mussten wir mitansehen! Aber die Verteidigung der Furt war nicht unser Schlachtabschnitt, nicht der unsrige Auftrag. Wir warteten weiter bis das Zeichen zum Sturm gegeben wurde.
Gegen Mittag kam dann endlich das ersehnte Zeichen, eine Schneeeule, so weiß wie gefallener Schnee landete auf einem Baum in unserer Nähe und der Odem brach wie eine Lawine aus dem Wald. Dieses Mal wollten Sie unter allen Umständen die ersten am Feinde sein.
Sie pöbelten und beleidigten den orkischen Feind, für mich sehr ungewohnt, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf. Der Feind bemerkte noch bevor wir bei Ihm waren, das wir den Anmarsch. Während des Ansturms, noch in breiter Front, kam dann das Kommando und der Odem formierte sich zu einem Schildkeil, mit dem Ziel die feindlichen Reihen zu durchschlagen und die Verteidiger der Furt zu entlasten. Über lange Jahre wurde uns das Kommando des Schildkeils eingebläut und heute hat es unseren Verbündeten das Leben gerettet.
Mit den Wolfriks und den Rotwolvens hatte man vereinbart, dass diese sich dann an den Rändern unseres Keiles formieren sollten. Die Geistersprecher dieser beider Clans zwinkerten sich bei der Besprechung mehrmals zu, das weiss ich noch.
Wir waren unter Verlusten tief in den feindlichen Rücken vorgedrungen, als die Pfeife zum Durchwechseln der Reihen erscholl. Unseren Platz sollten wir mit den Trollen als eine Art von Langwaffenkämpfern auflockern, da plötzlich brachen Schwarzorkrotten durch unseren Wall. Dem Behänden eingreifen der leichten Krieger des Wolfrikclans ist es zu verdanken dass nur neunzehn der unsren fielen.
Es kam der Befehl zur Schildburg, dem einigeln im Wall, entlang der Furt und damit dem Rücken des Feindes. Die vier Versorgungsläufer des Odems, hatten viel zu tun um unsere Gefallenen aus den Reihen zu ziehen und so wieder Platz für die Lebenden zu schaffen.
Der Feldwaibl Njål Hundsmelker hatte den Befehl über einen Teil dieser Schildburg, als genau dort ein riesiger Säbelzahntiger auf unsere Schilde sprang. Wir hatten alle Müh und Not den Schildwall zu halten, während dieses Reittier einen schwergepanzerten und rothäutigen Ork trug, der wiederum versuchte Leute aus unserem Wall zu ziehen. Hundsmelker rief, dass dies wohl der Anführer des Feindes sein müsse und sogleich merkte man, wie bei den unsren die Verbissenheit und der Kampfeswillen neu aufkeimte. Leider fielen auch hier zwei unsrer Legionäre, doch für jeden Streich der unsere Schilde und Leiber traf, das Laudate Bahamuth verstummte nicht ein einziges Mal. Wir ließen nicht zu, dass die Verzweiflung und der Hader in unsere Herzen eindrang.
Doch der Rotork war nicht schlau und so hörte er nur auf unseren Gesang. Das aber in unserer Schildburg ein hoher Geistersprecher stand und begann wirklich scharfe Eiszauber zu wirken, dass merkte er erst, als seine Kätzchen ohne seinem Schwanz aber mit drei gefrorenen Pfoten zu Boden ging. So gleich war der Befehl “MESSERWERK” zu hören, einstimmig aus unseren Kehlen. Die jeweils in der zweiten Reihe Stehenden zückten den Schilddolch und begannen im Wall dem Säbelzahntiger endgültig den Garaus zu machen.
So ging die Schlacht weiter und wir siegten in den frühen Nachmittagstunden.
Unser Rittmeister, Hylberd von Daisnach, als Anführer des dem Orden von Schwert und Kelch zugeteilten Odem Bahamuths wurde zum Thane gerufen, während wir uns um den Gottesdienst für die Gefallenen kümmerten. Er sollte beginnen, wenn unser Rittmeister wieder bei uns war. Da die Unterredung aber länger dauerte, schlugen wir ein Lager auf und besorgten genug Holz für ordentliche Feuer.
Endlich kam Rittmeister von Daisnach zu uns zurück und wir hielten den Gottesdienst zu den letzten Strahlen der Abenddämmerung ab. Zweiundzwanzig mal erschall das Kriegshorn in Richtung der Goldenen Stadt. Zweiundzwanzig der Unsren hatten es geschafft Einlaß in die Goldene Stadt zu bekommen.
Nach dem Gottesdienst wurde uns mitgeteilt, dass es am nächsten Tage eine große gemeinsame Gedenkfeier aller verbündeter Truppen geben sollte. Mit Freibier, Met und Wein sowie genug zu Essen. Und es waren tatsächlich fast aquildanische Mengen die uns aufgetischt wurden, wir hatten wirklich alle genug von Allem.
Ich danke unserem Herrn Bahamuth für seine Gnade, dass doch so viele Legionäre und Schanzer den nächsten Tag noch erblicken durften. Für Sie werden es weitere Tage sein, an denen Sie sich beweisen können um die Gnade des Lichts wieder zu erlangen.
Sieg dem Licht
Bruder Wanfried aus dem Orden von Schwert und Kelch, zugeteilt dem zweiten, dritten und vierten Banner des Odem Bahamuths.
Offizielle Verlustliste des zweiten, dritten und vierten Banners im Odem Bahamuth zugeteilt dem Orden von Schwert und Kelch für die erste Jahreshälfte 527n.d.C.:
- Gernholm der Achtfingrige, Legionär
- Sigrun Federer, Legionärin
- Konrad Bergweißler, Legionär
- Ansgar Freudenmair, Legionär
- Eslbeth Katzenwürger, Legionärin
- Hildgund Engelsseher, Legionär
- Bernfried Gasswinkler, Legionär
- Knut Brandlecker, Legionär
- Maria Gerngross, Tross
- Magdalena Obermüller, Tross
- Henriette Hintermair, Feldwaiblin
- Langbert Hinterschayder, Legionär
- Hans Wolfsbalger, Schanzer
- Gisela Rothensteiner, Legionärin
- Knechtfried Willseif, Legionär
- Freimuth Strenner, Legionär
- Egil Sandkühler, Legionär
- Willfried Stuhldreher, Legionär
- Manfred Vormelker, Legionär
- Knechthelm Wickenträger, Legionär
- Johannes Feigenhauer, Legionär
- Melwin Asthalter, Legionär
- Helmfried Hebestreit, Legionär
- Matthias Kannenwischer, Legionär
- Kunibert Wasserstriegler, Legionär
- Thorolf Winterhalter, Legionär