Provinz Karadon
Auszug aus der Trawonischen Chronik:
„Nun aber richten sich die Blicke erstmals auf das Tor der Akademie, denn dort ist die Gesandtschaft der Herzogin Eloana von Karadon erschienen. Die Herrscherin der westlichsten Provinz des Reiches durchschreitet das Tor mit gesenktem Blick. Die Herzogin ist seit dem Tod ihres Mannes stets nur noch im klassischen Trauergewand Karadons zu sehen, einem hochgeschlossenen schwarzen Kleid mit einer weissen Haube und einem weissen Schleier vor dem Mund. Zur Seite stehen ihr Samovas von Karadon, ihr Sohn, mit seiner Gemahlin Liandra von Rosenburg.
Karadons öde Steppen werden allein vom Fluss Jarad in ein fruchtbares Anbaugebiet für Zitrusfrüchte, Oliven und Korkeichen verwandelt und auch das Meer teilt seine Schätze mit den Karadonern, in Form von Korallen, Perlen und den erlesensten Meeresfrüchten, die in ganz Trawonien hohe Preise erzielen.
Reich geworden ist Karadon allerdings durch etwas ganz anderes. Nämlich durch die karadonischen Schiffswerften, die in der Stadt Karadon selbst und in der an der Küste liegenden Grafschaft Rothenthurm beheimatet sind. Weit über die Grenzen des Reichs hinaus bekannt sind sie für ihre schnellen Brigantinen und mächtigen Fregatten, deren Bau durch die Einfuhr von exotischem Holz aus dem benachbarten Ronin erst ermöglicht wird.
Der von König Dragan beschlossene Ausbau der trawonischen Kriegsflotte vor einigen Jahren hatte einen großen Anteil am florieren der Wirtschaft in ganz Karadon und hat dem sonst so kargen Land einen nie gekannten Wohlstand gebracht. Dadurch wurde der Ausbau des Jarad zu einer Schiffbaren Verbindung nach Ronin finanziell erst möglich.
Das Großprojekt wurde vor nunmehr zehn Jahren begonnen und die offizielle Eröffnung wird im nächsten Jahr erwartet. Der direkte Handelsweg von Ronin zum Südmeer sollte zu einem starken Anstieg des Handels zwischen den beiden Provinzen führen und den Weg für Waren aus den Ländern westlich Trawoniens erleichtern. „
Geographie
Der Westen und Nord-Westen wird von einem Mittelgebirge bestimmt. Je weiter man nach Norden kommt, desto weniger Menschen leben dort und dann werden die Berge unüberwindlich. Ein direkter Weg in das nördlich gelegene Ronin oder die Nachbarprovinz Amatyrill ist durch das Gebirge nicht möglich. Einzig die zwei Quellströme des Jarad, von denen einer direkt in Ronin entspringt, bahnen sich ihren Weg durch das Bergmassiv. Der Jarad wird auch noch von einigen weiteren Bergflüssen gespeist, die ihm auf seinem Weg zufließen und mündet nach dem Lohensee im Süden Karadons im Meer.
Während der Westen von Bergen geprägt ist, so ist der Osten stark bewaldet. Die Grafschaft Rosenburg wird im Norden und Süden von Hügel umschlossen und die Handelstraße führt dort von der Hauptstadt Karadon über Eglin bis nach Aquilda.
Im Südosten beginnt in der Grafschaft Leonstal die Handelstraße ins benachbarte Kerdrabol und von dort in die anderen Küstenprovinzen Trawoniens. Hier im und in der Grafschaft Rothenthurm sind die Wälder schon vor langer Zeit für den Schiffsbau gerodet worden.
Das Wetter im Süden Karadons wird von einem milden, warmen Meeresklima bestimmt. An manchen Tagen kann man beim richtigen Wetter sogar noch in Karadon die Meeresbrise schmecken.
Wirtschaft
Der Schiffsbau und der Seehandel sind die Haupteinnahme-quellen der Provinz Karadon. In der westlichsten Provinz Trawoniens gedeihen besonders Zitrone, Orangen und Limetten und diese haben in der Grafschaft die urtümlichen Mischwälder fast vollständig ersetzt. Um die Stadt Karadon selbst hat die Kultivierung von Olivenbäumen und Korkeichen das Bild der Natur verändert.
Durch seine lange Küste werden in den Fischerdörfern verschiedenste Meeresfrüchte aus dem Wasser geholt und auf dem Frischmarkt in Rothenthurm für den Weitertransport verarbeitet.
Neben frischen Fisch, Krabben und Muscheln verbirgt das Meer aber auch noch andere Kostbarkeiten. Und so sind an den Küsten die Taucher auf der Suche nach erlesenen Perlen, farbenprächtigen Korallen und im Sonnenlicht schimmernden Perlmutt.
Der Verkauf aller aus dem Meer stammenden waren läuft in Karadon auf Grund eines alten Vertrages mit dem ehemaligen König Frodrick Kalderz ausschließlich durch die Kontore der Familie Cavriani, die sich damit einen unvergleichlichen Reichtum sichern konnten.
Aus der Grafschaft Muraunberg werden seltene Erden exportiert, die aus einer Mine in der nähe von Bachengrub stammen. Diese werden für die Pigmentherstellung verwendet und sind besonders bei den Malern Trawoniens heiss begehrt.
Politik
Die Provinz Karadon ist in fünf Grafschaften unterteilt. Diese sind von Nord nach Süd: Rosenburg, Altersberg, Muraunsberg, Leonstal und Rothenthurm. Die Familie Cavriani, aus der der verstorbene Herzog Gabriele von Karadon ursrprünglich stammte ist die einflußreichste in ganz Karadon. Ihren Stammsitz haben die Cavrianis in der Stadt Rothenthurm, wo sie den Handel mit Meeresfrüchten und anderen Kostbarkeiten kontrollieren. Der Titel des Herzogs liegt bereits in dritter Generation in ihren Händen und die Heirat mit Eloana von Rosenburg hat diesen Anspruch nur weiter gefestigt. Mit ihren drei Kindern, Giovanni, Alessandro und Giulia haben sie auch für die Zukunft vorgesorgt.
Seit dem frühen Tod von Gabriele ist nun die angheiratete Eloana die alleinige Herzogin von Karadon und sie muss sich als eher besonnenes Nordlicht gegen die heißblütigen Südländer Karadons behaupten. So hält sie sich genau an die Traditionen der Familie Cavriani und leistete sich bisher keine Faux Pas. Ihre Kinder sind bereits im Heiratsfähigen Alter und so hält Eloana bereits Ausschau nach geeigneten Kandidaten für ihren Erben Giovanni.
Auch wenn Eloana die Grafen Karadons in Schach halten kann, ist ihr größter Widersacher, das Oberhaupt der Familie Caviari und zugleich ihr Schwager Leonardo. Der sieht nach dem Tod seines Bruders nun die Möglichkeit nicht nur die Unternehmungen seines Bruders weiterzuführen sondern auch dessen weltliche Titel zu übernehmen.
Besonderes
In der Stadt Karadon befinden sich die größten inländischen und an der Küste der Grafschaft Rothenburg die ältesten Werften Trawoniens. Dort werden schon seit Jahrhunderten die Brigantinen und Karracken vom Stapel gelassen, für die Karadon bekannt geworden ist. Der Jarad ist ein langsamfließendes Gewässer und so ist er auch einfach flussaufwärts zu befahren.
Schon seit langem wurde das Bett des Jarads für größere Schiffe immer weiter ausgebaut und auch der Strom des Oberen Jarads, der im nördlichen Ronin entspringt, wurde in den letzten fünfzehn Jahren durch das Gebirge schifffähig gemacht. Seit dem Jahre 526 n.d.C. ist es jetzt möglich ohne Unterbrechung mit einem Schiff bis zur Stadt Dalavich in zu segeln. Dies wird dem Handel zwischen Ronin und Trawoniens einen großen Aufschwung verschaffen.
Das Dorf Fischering in Leonstal soll eines der Ältesten Dörfer Trawoniens sein. Seine Gründung im Jahre 204 im Namen Bahamuths soll durch in einem Kloster entdeckte Aufzeichnungen bewiesen werden können.
An der Küste der Grafschaft Rothenburg steht ein Leuchturm mit dem Beinamen „Una luce nell’oscurità“. DIeser wurde in der Zeit des Kaiserreich des Morgens von Robert dem Anderen der Grünen im Jaher 398 n.d.C. in Auftrag gegeben und in seinem inneren leuchtet angeblich das Reinigende Feuer des Lichts, das der Erzengel Soran persönlich entzündet haben soll. Jeder der schon einmal das Kap Tenaro umrundet hat, der kennt dieses wahrlich hell strahlende Licht!
Lehensliste von Karadon
Herzogtum Karadon
Herzogin Eloana von Karadon ⚭ Herzog Gabriele von Karadon (verstorben)
Grafschaft Rosenburg ( Castello di Rose)
Baronie Edelsbach
Baronie Grieselstein
Baronie Kohfidisch
Baronie Niederwalba
Grafschaft Altersberg (Veccia Montana)
Baronie Hochstraden
Baronie Niederstraden
Baronie Sulzeggn
Baronie Dollrath
Grafschaft Rothenthurm (Torre Rossa)
Baronie Kittenbach
Baronie Schörnheim
Baronie Unterbergla
Baronie Semering
Baronie Lohensee
Grafschaft Leonstal (Valle de Leon)
Baronie Fischering
Baronie Jaunstein
Baronie Ebenthal
Baronie Waidegg