Provinz Kelreh

Aktuelles

Auszug aus der Trawonischen Chronik:

„Sind die bisherigen Gesandtschaften stets mit einer kleinen Zahl an Beratern und Pagen angereist, so schickt die nächste bereits sechs Kinder mit Körben voller Rosenblätter vorne an, die sie auf dem verschneiten Weg verstreuen. Dahinter schreitet eine Marschkapelle, die, wie sich später herausstellte, die persönliche Hymne der Familie Banderas von Herzog Reginaldo III. spielt. Dieser selbst wird von vier kräftigen Männern in einer bunt bemalten und mit Gold verzierten Sänfte durch die Tore der Kriegerakademie getragen und spätestens jetzt ist jedem der hier Anwesenden klar, wer wohl der reichste Herzog des Landes ist oder sich zumindest dafür hält. 

Herzog Reginaldo Banderas III., der Edle, Mächtige und Prächtige von Kelreh inszeniert seine Ankunft mit militärischer Genauigkeit. Dafür ist er bekannt. Und dafür, das er sich mit Zahlen auskennt, denn eines seiner wenigen “Steckenpferde” ist die Buchhaltung seiner Unternehmungen. Er besitzt Anteile an so ziemlich allem, was in der Stadt Kelreh produziert, gehandelt oder konsumiert wird und ist Schätzungen zu Folge auch wirklich der reichste Mann Trawoniens.

Die Provinz Kelreh ist reich an Bodenschätzen, es werden neben Kohle und anderen Erzen auch in einer Mine in der Grafschaft Goldgrund Diamanten geschürft. Die dichten Wälder bieten einen fast unerschöpflichen Nachschub an Holzstämmen, sei es für den Schiffsbau, den Hausbau oder den Möbelbau. 

Durch seine Lage an den langsam fließenden Armen des Drabols, ist die Stadt Kelreh in der perfekten Position, dem Trawonischen Handel seinen Stempel aufzudrücken und so verwundert es nicht, das es den Bewohnern Kelrehs wirtschaftlich durchwegs sehr gut geht. Dem Vorbild ihres Herzogs folgend, haben sie auch mit dem Handel von Anteilsscheinen begonnen, um sich durch Investitionen noch etwas dazu zu verdienen. 

Nachdem der König vor nunmehr fünfzehn Jahren den Bau einer Kriegsflotte angeordnet hat, wurde östlich der Stadt Kelreh, in der Baronie Greifenklamm der Familie Pugio, mit dem Bau einer neuen Kriegswerft begonnen. Deren Dimensionen sollten andere Werften an der Südküste Trawoniens in den Schatten stellen, doch hat sich die Fertigstellung seither immer wieder verzögert. Es gibt bereits Stimmen, die sagen, der Herzog hätte sich mit dieser Investition erstmals verkalkuliert, denn nun, da der König verschwunden sei, werde wohl auch die Nachfrage nach Kriegsschiffen wieder sinken. 

Der Reichtum Kelrehs und des Herzogs selbst wird aber auch noch vom Handel des Zwillingshafens der Stadt Nalven bedroht. Die Herzogin von Nalven, Cecilia von Brunn, hat im Gegenzug für ihre Finanzierung und den Transport von Siedlern in die Südlande ein exklusives Handelsabkommen mit der dort neu gegründeten Provinz Kermaron abgeschlossen, deren gesamtes Volumen vollkommen an Kelreh vorbei gehandelt werden wird. 

Hier vor Ort müht sich Herzog Reginaldo III. sichtlich dabei, seine Sänfte zu verlassen und zu verhindern, dass ihm dabei nicht seine Puderperücke vom Haupt rutscht. Bahamuth sei Dank verläuft aber alles ohne Zwischenfall und die Marschkapelle gesellt sich nun zum Chor der Kriegerakademie und von jetzt an wird das Laudate Bahamuth von einem Orchester begleitet. Und das zugegebenermaßen sehr schön!“

Geographie

Die Provinz Kelreh liegt genau in der Mitte der Südküste Trawoniens. Im Westen, nahe der Grenze zu Kerdrabol liegt die Hauptstadt Kelrehs inmitten des Flussdeltas des Drabols.

Die Stadt der Grafschaft Goldgrund liegt im Norden Kelrehs, eingebettet zwischen zwei Bergketten, deren Ausläufer die Grenze zu Jerda bilden.  Durch die lokal sehr hohen Gipfel, haben sich hier zwei große Bergseen gebildet. Auch in der Grafschaft Tiefensteig gibt es ein großes Gebirge und einen riesigen Bergsee.

Im Zentrum der Grafschaft Lichtental liegt die gleichnamige Stadt inmitten eines Mittelgebirges, das an der Küste zu Steilklippen abfällt.  Davon abgesehen ist der Rest der Provinz überwiegend bewaldet. An der Küste, nahe der Baronie Greifenklamm wird seit einige Jahren vermehrt Holz geschlagen. Im Osten bildet die Aitrach die natürlich Grenze zu Nalven.

Die Medebacher Bucht in der Baronie Greifenklamm ist die größte in ganz Trawonien und beheimatet seit 514 n.d.C. die neu errichteten Schiffswerften der Familie de Pugio.

Die gesamte Provinz ist gut durch Straßen und Wege erschlossen. Es gibt neben den beiden großen Handelswegen, die nach Norden und Nordosten führen, noch mehrere kleine Wege und Routen, die aber eher wenig von den großen Handelskaravanen benutzt werden, da sie zu unübersichtlich und abgelegen sind.

 

Wirtschaft

Fast jeder in Kelreh handelt mit irgendetwas. Es sind aber vorwiegend die Handwerker, die in der Stadt Kelreh leben und arbeiten. Die Goldschmiede und Diamantschleifer haben mittlerweile sogar ein ganz eigenes Viertel. Niemand in Kelreh ist so richtig arm, denn die Mentalität der Menschen ist so gelegen, dass jeder ein Händchen für Handel hat.

Der Großteil der wirtschaftlichen Ereignisse spielt sich in der Stadt Kelreh ab. Dort werden auf dem große Markt die Waren umgesetzt, die die großen Handelsschiffe aus den Nachbarreichen oder von Übersee löschen. Die hohen Herrschaften kassieren den Zoll und anschließend erst dürfen die Waren von Bord. Die Steuern in Kelreh sind zwar nicht sonderlich hoch, aber hier wird so viel Gewinn gemacht wird, dass man sich das leisten kann. In Kelreh wurde das erste Bankhaus Trawoniens eröffnet und es gibt ein Handelshaus, in dem Händler mit ihren Waren und ihrem Geld spekulieren können.

Die Provinz Kelreh ist zwar eher klein, doch hat es einen entscheidenden Vorteil: In der Grafschaft findet man fast unter jedem Stein ein Erz.  Und so hat sich hier der Bergbau fest angesiedelt und es werden neben Kohle und verschiedensten Erzen auch Kupfer, Silber und sogar Gold abgebaut. Und natürlich befindet sich hier die einzige Diamantmine Trawoniens.

Da Kelreh dicht bewaldet ist, wurde nach der Krönung von Dragan dem I  in der Baronie Greifenklamm neue Schiffswerfen in gebaut, die heute bereits Schiffe für die Trawonische Hochseeflotte liefern.

Durch ihre Handelstüchtigkeit sind die meisten Einwohner nicht gezwungen ausschließlich vom Ackerbau zu leben. Aus den riesigen Holzvorräten werden neben Schiffen auch Häuser, Gespanne, Möbel und vieles anderes angefertigt. Und all das zusammen sind die Exportgüter, die Kelreh reich gemacht haben und ihren weiteren Wohlstand sichern.

Politik

Der Herzog Reginaldo Banderas III. und seine Familie sind gerüchteweise die reichsten Menschen in Trawonien. Sie verdienen anso ziemlich jedem Handel der in Kelreh getätigt wird mit und bestimmen unangefochten die Politik in der Provinz. Bisher haben sich die Adeligen Kelrehs zumeist aus der großen Landespolitik herausgehalten, mit der Ernennung Reginaldos zum Großfürsten und seiner Berufung in den Kronrat wird sich das wohl ändern.

Die Besitzungen der Familie Banderas werden durch den Bruder Reginaldos, Rodrigo und seiner Frau Jimena verwaltet. Als Graf von Goldgrund übersieht er die dort verpachteten Minen und überwacht die korrekte Abrechnung der Fördermengen und seinem daraus resultierenden Anteil.

Die einzige Familie die dem Herzog fast auf Augenhöhe gegenüber treten kann ist die des Barons Giovanni de Pugio aus der Baronie Greifenklamm. Im Jahre 514 n.d.C. hat König Dragan I der Familie den Auftrag für neue Kriegswerften erteilt und es wurde in der Medebacher Bucht sofort mit dem Bau begonnen. Im Jahre 519 n.d.C. ist dort das erste Schiff vom Stapel gelaufen und in den Dienst in der Trawonischen Marine gestellt worden. Sollten die Aufträge der Krone weiterhin so großzügig sein, so könnte der Reichtum der de Pugios den der Herzogsfamilie vielleicht einst übertreffen.

Besonderes

Die Adligen von Kelreh legen Wert auf eine gute Ausbildung und Erziehung ihrer Kinder, deshalb sind die meisten jungen Leute aus Kelreh auch sehr Weltgewand und politisch geschickt, obwohl sie sich nicht sonderlich dafür interessieren. In Kelreh gibt es  in der Stadt Weidingsfelden die Ochsenfurter Akademie der Geistes-wissenschaften in der die jungen adeligen Damen und Herren Anstand und Bildung erfahren. Dort werden seit eingen Jahren auch junge Leute aus den angrenzenden Provinzen aufgenommen und erzogen.

Der Lago di Roncone ist dafür bekannt, das sich man auf seinem Grunde kleine Goldklümpchen aus dem Schlamm sieben konnte. Das hatte vor mehreren hundert Jahren zu einem kurzen, aber intensiven Goldrausch geführt. Bei den Tauchgängen der Goldschürfer ist so manch ungeübter Taucher nicht mehr zurückgekehrt.

Die Kelreher bezeichnen sich selbst als kultiviert, die Bewohner Rest Trawoniens finden den typischen Kelreher allerdings eher affektiert, aufgeblasen, arrogant, verweichlicht, dekadent und was es sonst noch an „schmeichelhaften“ Bezeichnungen gibt.
Seit zirka zwanzig Jahren sind Puderperücken, eng geschnürte Kleider mit ausladenden Röcken, goldbetresste, spitzenverzierte Gehröcke und vornehme Blässe nach Kirsoner Vorbild groß in Mode. Von Jahr zu Jahr wird hier mehr Aufwand betrieben – man kann es sich schließlich leisten.

Lehensliste von Kelreh

Herzogtum Kelreh

Herzog Reginaldo di Banderas III. der Edle, Mächtige und Prächtige

Grafschaft Weidingsfelden (Campos de Pasto)

Baronie Alringen
Baronie Schweigern
Baronie Dittwar
Baronie Krömern

 

Grafschaft Tiefensteig  (Profundo Empinado)

Baronie Bernbrunn
Baronie Oberheinriet
Baronie Finsterroth

 

Grafschaft Lichtental (Valle de Luz)

Baronie Eschenstrüt
Baronie Zwerenberg
Baronie Hohnweiler
Baronie Greifenklamm

Baron Giovanni de Pugio

 

Grafschaft Goldgrund (Suelo de Oro)

Graf Rodrigo di Banderas ⚭  Gräfin Jimena di Banderas geb. Vasquez

Baronie Hohenriegel
Baronie Silberholm
Baronie Kupferschlag

 

Grafschaft Erlenwald (Bosque de Aliso)

Baronie Waldershofen
Baronie Birkenhain
Baronie Eschenhof